2/03/2013

die banalität des bösen

hallo zusammen,
wir haben den blog in letzter zeit echt ganz schön vernachlässigt, aber das wird sich nun ändern! :-)

ich möchte euch heute den hannah-arendt-film ans herz legen, der momentan in den kinos läuft.
er hat mich echt zum nachdenken gebracht und ist trotz des theoretischen themas nie langweilig.

er handelt -überraschung- von hannah arendt, einer jüdin, die vor dem holocaust aus deutschland geflohen ist und zum zeitpunkt des films in den usa lebt. sie soll über den prozess gegen adolf eichmann, einen nazi-verbrecher, der in jerusalem vor gericht steht, einen artikel im "new yorker" schreiben. damals ist sie schon eine angesehene philosophin. doch ihre erwartungen an den prozess werden nicht erfüllt: statt einer bestie ist der angeklagte ein niemand, der personifizierte durchschnitt. sie kann sich erst nicht erklären, wie jemand, der im grunde so "normal" wirkt, teil einer so absolut bösen vernichtungsmaschinerie werden konnte. sie kommt zu einem schluss, der ihre mitmenschen entsetzt und als "banalität des bösen" in die geschichte eingegangen ist. hannah arendt meint, dass absolut böses nur dadurch entstehen kann, dass die menschen aufhören, mitzudenken, nicht dadurch, dass sie wirklich böse sind. die öffentlichkeit versteht diese these nicht und meint, sie wolle adolf eichmann in schutz nehmen und seine taten verharmlosen. hannah arendt wird mit kritischen bis beleidigenden briefen regelrecht überschüttet, selbst langjährige freunde wenden sich von ihr ab, weil sie sich als juden von ihr verraten fühlen. doch sie möchte nichts verharmlosen oder verteidigen, sie will nur verstehen, wie ein so mörderisches system wie der holocaust entstehen konnte, obwohl die meisten beteiligten nichts herausragend böses an sich hatten. und sie ist mutig genug, zu ihrer meinung zu stehen, auch, wenn die weltöffentlichkeit noch einige jahre brauchen wird, um sie zu begreifen.

der trailer zeigt auch ziemlich gut, worum es geht:



ich kann den film also nur empfehlen, er ist wirklich sehenswert!

liebe grüße,
hannah

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